Die Ursachen des ersten Weltkrieges und der Schlieffenplan

Der Schlieffen-Plan war ein strategisch-operativer Plan des Großen Generalstabs im Deutschen Kaiserreich, der auf eine Denkschrift zurückgeht. Er wurde nach ihrem Autor Generalfeldmarschall Alfred Graf von Schlieffen benannt und bildete eine Grundlage der deutschen Operationen zu Beginn des Ersten Weltkrieges. Die 1905 entwickelte Denkschrift sah für den Fall eines möglichen Zweifrontenkrieg vor, zunächst die Masse des deutschen Heeres im Westen gegen Frankreich einzusetzen, mit dem Nordflügel die französischen Befestigungen zu umgehen und das französische Heer entscheidend im Rücken zu fassen.

Nach einem Sieg über Frankreich innerhalb weniger Wochen sollten die deutschen Truppen nach Osten verlegt werden, um gegen Russland vorzugehen. Schlieffens Absicht war, auf diese Weise den Krieg gegen Frankreich und Russland in zwei aufeinander folgende Feldzüge aufzuteilen. Die Umsetzung entsprechender Planungen im Ersten Weltkrieg 1914 scheiterte, weil sich die dem Plan zugrunde liegende politische und militärische Ausgangslage inzwischen weiter zu Ungunsten Deutschlands verändert hatte. Der deutsche Angriff auf das neutrale Belgien, das dem Durchmarsch deutscher Truppen nach Frankreich nicht zugestimmt hatte, war Anlass für den Kriegseintritt Großbritanniens.

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